All posts by Ruth Lenz-Tichai

den flug verfeinern

einzelne federn aufstellen

um den kurs zu halten

ausgerichtet

zwischen anfang und ziel

schleifen gar pirouetten drehen

sinkflug beginnen

endlich den blick

sanfter zu sich selbst wenden

die botschaft von falten entziffern

einen baum umrunden

in der rinde lesen

den stamm liebkosen

und zwischen den schrunden

die verbindung spüren

 alles pulsiert

oben und unten lösen sich auf

wurzeln werden eins mit

der krone

Wurzelgeflüster

Bin ich eine Närrin, dass ich die Wurzeln raunen höre? Wurzelgeflüster, das erlauscht werden kann, wenn die Stille nicht nur außen Raum greift.

Die Wurzeln der Bäume und der anderen Pflanzen wispern: „Aufwachen!“ Stimmt, der Frühling kommt, genau heute ist Frühlingsbeginn. Wie wissen die Wurzeln unten, dass oben die Sonne scheint? Interessiert sie die Tag- und Nachtgleiche oder eher Wärme, die allmählich in den Boden dringt und der Austausch?

Ja, Austausch. Kommunikation! Das Wurzelgeflüster mit denen der eigenen Ahnen und dem lautlosen Gewisper des kollektiven Erbes erfüllt mein ganzes Leben. Lange habe ich davon nichts bemerkt, aber in den zurückliegenden 50 Jahren durfte ich mehr und mehr davon ans Licht holen und die Krone meines Lebensbaums weiten. Anreichern mit dem, was ich aus dem Schatten hob.

Krone, das lateinische Wort ist Corona. Das neue Virus, Covid 19, trägt diesen Namen, versetzt uns in Angst und Schrecken. Wenn ich mir die Makroaufnahmen des Corona Virus vorstelle, bin ich beeindruckt von dessen Schönheit. Wie merkwürdig!

Könnte uns die Pandemie, die schon so vielen Menschen den Tod gebracht hat und gegen die noch mehr Menschen verzweifelt kämpfen, irgendetwas lehren?

Mich lehrt sie derzeit Demut – von wegen „Krone der Schöpfung“!

Demut nicht als mich klein machen, sondern als Gegenteil von Hochmut: Respekt vor dem Leben jedes einzelnen Menschen: die Kassiererin im Supermarkt, der Krankenpfleger, die Ärztinnen, die Politiker, die Müllmänner, die Lastwagenfahrer, die uns mit allem versorgen und in Italien die Särge in die Krematorien fahren müssen, die Polizisten, die sich vor Ort um unsere Sicherheit bemühen, die Wissenschaftler und die Hilfskräfte in den Laboren, die Zeitungsträgerinnen und alle Redakteure, die uns weiterhin in den Medien mit verlässlichen  Berichten versorgen, der Wohlstand unseres Landes, der auch zu einem gut ausgebauten Gesundheitssystem und zur Blüte der Kunst mit beigetragen hat. Dazu eine Verbeugung vor all den Menschen, die an ihren Leistungsgrenzen sind und denen, die sich bemühen, die Zuversicht aufrecht zu erhalten.

All das wird in die Wurzeln absinken, wird ins kollektive Erbe übergehen und auch meine Nachfahren, die Enkel und Urenkel mit Wurzelgeflüster versorgen.

Sorgen wir dafür, dass nicht nur der Schrecken weiter gegeben wird, sondern auch das Vertrauen!

die regisseurin

heut fährt sie wieder diese strecke
die bildschirmarbeit sitzt mit ihr am tisch
frei spricht sie in ihr handy, eine kecke
locke fällt ins gesicht ihr, sie lacht frisch.

sie plant den ablauf einer konferenz
die kurze mittagspause inbegriffen
bleibt sie ganz locker, ohne vehemenz
setzt sie den ton und hat begriffen

ihr auftritt spiegelt vielerlei facetten
ob hier im zugabteil, dort auf der bühne
sieht sie in andren auch nicht marionetten
zu klug ist sie dafür, und wirklich eine kühne

wenn sich das leben ihr zu füßen legt
ist sie es, die den kopf nach vorn bewegt

www.fregattensommer.wordpress.com

Unter dieser Adresse finden Sie meinen Blog, den ich wöchentlich schreibe; meist gelingt es mir am Mittwoch, einen neuen Beitrag zu erstellen.

Mit dem heiteren Blick bin ich im Alltag unterwegs, d.h. im Alltag einer älteren Frau, die irgendwo angesiedelt ist zwischen einer alten Fregatte und dem Altweibersommer.

Das Gute daran ist: Fregattensommer findet ganzjährig statt!

In der Reihe “Kulinarische Mittagslesungen” werde ich

am 20.02.2020 von 12:30 bis 13:00

im Café am Park, Moststr. 27, Fürth

zum Thema “Weibergeschichten” eigene Texte lesen, die sich (hauptsächlich) um Frauen drehen. Lassen Sie sich überraschen, wohin die Reise geht!

Dazu ergeht herzliche Einladung! Der Eintritt ist frei.

Schreibabend in Fürth

Lebensfarben – Ein Schreibabend für Frauen
Verlockung zum kreativen Schreiben

Das Leben ist bunt. Wir wollen uns an Farben aus unserem Leben erinnern: vom Himbeereis über Omas gemusterte Tischdecke, den ersten Lippenstift bis zum Lieblingskleidungsstück von heute.
An diesem biografischen Schreibabend werden wir spielerische Zugänge zum Schreiben erproben, kleine Texte verfassen. Wir schreiben für uns, lassen uns von der Gruppe anregen. Jeder Text ist willkommen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Bitte Schreibzeug, Papier und Buntstifte mitbringen.

Referentin:Ruth Lenz-Tichai, Autorin, Diplom-Psychologin

Leitung:Irene Stooß-Heinzel

Zeit: Freitag, 10. Mai 2019, 18.00 – 21.00 Uhr

Ort: Evang. Gemeindehaus Auferstehung, Rudolf-Breitscheid-Straße 37, Fürth

Gebühr:20,- €

Teilnehmende:8 bis 14 Personen

Anmeldung:bis Montag, 06.05.2019 beim Evangelischen Bildungswerk, fon 0911/ 74 57 43, info@ebw-fuerth.de

Lesung “unterwegs”

Freitag, 15.2.2019   17:00 (Dauer ca. 30 Min.)

Cafébar Stille Wasser,  Zerzabelshofer Hauptstr. 18, Nürnberg (www.stillewasser-cafebar.de)

Eintritt frei

Die Autorin ist selbst gerne unterwegs, kein Wunder, dass es ihre Protagonisten auch sind!

Bei Kaffee und Kuchen können Sie ernsten und heiteren Geschichten lauschen, einen Spätnachmittag in angenehmer Atmosphäre genießen.

Pfingstrosenzeit

Das Leben ist so kostbar.

Lasst Licht auf Euch scheinen. Werdet selbst Licht.

Frauenlicht braucht die Welt.

Zeigt Euch in Eurer Schönheit, um die Schöpfung zu ehren.

Zeigt Eure Verbundenheit mit allem, was lebt.

Ihr Frauen seid die Kinder von Mutter Erde und Vater Himmel. Ihr könnt säen, Pflanzen und Kinder pflegen. Ihr tragt das Wissen vom Wachsen des Lebens in Euch, egal ob Ihr Mütter seid oder nicht. Glaubt Euch! Ihr müsst Euch die Welt nicht erst erklären lassen.

Ihr kennt die Rhythmen von Mond und Licht, den weiblichen Zyklus, Ein- und Ausatmen, Schlafen und Wachen.

Ihr wisst von Zeit und Raum, die alles braucht, sich zu entwickeln und zu entfalten.

Ihr wisst von der Verbundenheit allen Lebens.

Glaubt Euch.

Singt Euer Lied und lehrt es die, die nach Euch kommen.